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Die Dreifaltigkeitskirche Gräfenhain (2/4)

Von Sabine Ortmann, Thüringer Landesamt für Denkmalpflege

So nimmt es nicht Wunder, daß Friedrich II am 4. Juni 1728 nach nur einjähriger Bauzeit - die Grundsteinlegung erfolgte am 25. April 1727 - an der Weihe des Gräfenhainer Gotteshauses teilnahm. Aus diesem Anlass ließ er eine Medaille prägen, die sich heute im Münzkabinett des Schlosses Friedenstein in Gotha befindet und folgenden Wortlaut trägt:

INAVGVRATIO TEMPLI GRAVENHAYNENSIS A.MDCCXXVI1I. D.IV.IVNII QVAM AMABILIA HABITACVLA TVAIEHOVAH ZEBAOTH DESIDERAVIT ANIMA MEA ERGA ATRIAIEHOVA.

Blick von der Orgel zur Kanzel

Die ländliche Baukunst empfing zu allen Zeiten wesentliche Impulse von der Hochkunst, deren stilgeschichtliche Entwicklung sie oft mit zeitlicher Verspätung folgte. Keineswegs wurden alle Dorfkirchen von bäuerlichen Baumeistern errichtet. In Gräfenhain wurde für den Neubau der Kirche Johann Erhard Straßburger (1675-1754) beauftragt, der seit 1701 in herzoglichen Diensten stand und 1731 zum herzoglichen Oberlandesbaumeister ernannt wurde. Von den unter Straßburgers Leitung entstandenen Kirchen auf dem Lande haben sich vor allem die Bauten in Mechterstädt, Frankenhain, Neuroda, Sundhausen, Gräfenroda und Wölfis erhalten. Diese Bauten folgten einem im Prinzip einheitlichen und klaren Schema, das die Gräfenhainer Kirche sehr gelungen verkörpert. Das Kirchenschiff ist ein stattlicher, breitgelagerter, verputzter Saalbau mit Eckquaderung und regelmäßiger Fenster- und Portalanordnung. Der quadratische Westturm mit seiner geschweiften Schieferhaube, seitlich von Treppenhausbauten flankiert, wurde unter Verwendung der unteren Geschosse eines Vorgängerbaus von 1558 erst 1748 vollendet. Der Schlichtheit des Außenbaus steht der bildkünstlerisch reich ausgestattete Innenraum gegenüber, der in seiner Einheitlichkeit, Qualität und Originalität ein hervorragendes Beispiel barocker Gestaltungskunst im protestantischen Kirchenbau des 18. Jahrhunderts in Thüringen bietet. Weiter ...


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